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Michael Thurner

thurner michael

17.04.2023 - by MusicalSpot.de und Michael Thurner

5 Fakten über Michael Thurner

Geburtsdatum:

27. September in Bozen/Südtirol

Stimmlage/-fach:

Tenor

Ausbildung:

Bühne: Bachelor of Arts/Musical, Hochschule Osnabrück
sonstige Berufsausbildung: Gesangspädagogik, Hochschule Osnabrück

allererste Bühnenerfahrung:

Meine Familie ist sehr musikalisch, meine Eltern haben immer sehr viel mit meinen drei Schwestern und mir gesungen. Wir haben uns auch ehrenamtlich engagiert, u.a. hatten mein Vater, meine Schwestern und ich eine Kirchenband - das waren meine ersten Schritte auf eine Bühne. Zeitgleich habe ich in der 8. Klasse mit Freunden eine Band gegründet, in der ich als Schlagzeuger und Sänger dabei war.

erstes Profi-Engagement:

Musical: „Avenue Q“, Theater Hagen, 2015
Rolle: Nicky

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Fünf Fragen an Michael Thurner

Wie entstand der Wunsch, einen Bühnenberuf zu ergreifen?

Ich habe in Südtirol ein Gymnasium mit Schwerpunkt Musik besucht. Wir hatten sehr viel Musikunterricht, ca. sechs Stunden jede Woche, plus Wahlpflichtfächer, in meinem Fall Gitarre und Gesang. Wir haben jedes Jahr ein Musical einstudiert und dann aufgeführt. In der 11. Klasse durfte ich meine erste große Rolle spielen, den Aladdin im Musical „Together“. Die Geschichte hatten wir Schüler selbst geschrieben, die Songs stammten alle aus bekannten Disneyfilmen. Mir war sofort klar, dass ich Musical zu meinem Beruf machen möchte. Es war damals keine einfache, aber eine sehr prägende Zeit für mich: Als etwas übergewichtiger Junge, der an Musik und Singen interessiert war, hatte ich es nicht leicht. Aber mir wurde damals klar, dass man auch cool sein kann, wenn man nicht dem Mainstream entspricht. Ich möchte die Zeit von damals nicht missen.

Was ist für Sie das Wichtigste an Ihrem Beruf?

In verschiedene Rollen schlüpfen zu dürfen und Emotionen auszudrücken, ist etwas Wunderbares. Noch dazu ist der Beruf super flexibel und sehr abwechslungsreich.

Was war Ihr bisher eindrücklichster Bühnenmoment?

Es gibt zwei Aufführungen, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind. Es muss 2021 gewesen sein. Es gab bei „Ludwig²“ mehrere krankheitsbedingte Ausfälle und so wurde ich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, die Partie des Grafen von Dürckheim zu übernehmen. Ja, generell schon - das klitzekleine Problem war nur, dass genau noch eine Stunde Zeit bis Vorstellungsbeginn war und ich noch die Rolle noch nie geprobt hatte, nichtmal als Cover. Aber damit die Show überhaupt stattfinden konnte, bin ich ins kalte Wasser gesprungen. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so aufgeregt. Nach jedem Auftritt stand ich mit dem Textbuch hinter der Bühne, um mich auf meine nächste Szene vorzubereiten. Aber alles ging gut, ich bin super durchgekommen. Das Publikum war begeistert und ich zu Tränen gerührt, als ich es endlich gemeistert hatte. Das zeigt, wie gut man in Extremsituationen funktionieren kann.

Auch 2021, während der ersten „Zeppelin“-Spielzeit, gab es noch so eine denkwürdige Show. Wegen Corona sind nach und nach immer mehr Darsteller ausgefallen. Gegen Ende der Spielzeit waren nur noch wenige übrig, die mit aller Kraft und Energie das Stück am Leben erhalten haben. So kam es eines Abends tatsächlich dazu, dass ich Jean Pierre und Paul Stiller in einer Show spielen musste. Das war eine ziemliche Herausforderung, weil die beiden ja auch gemeinsame Szenen haben. Die Texte dieser Sequenzen habe ich zu einem Monolog umfunktioniert, damit das Publikum die wichtigsten Informationen bekommt. Aber es war natürlich total verwirrend, weil ich ständig in anderen Kostümen auf der Bühne stand. Ich fand's lustig. Ich hätte nie geglaubt, dass das überhaupt funktionieren kann. Aber der Zauber der Bühne wirkt oft Wunder.

Generell ist die Rolle des Prinz Otto im Musical „Ludwig²“, in der ich regelmäßig im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen zu sehen bin, eigentlich bei jeder einzelnen Show eindrücklich für mich. Ich hätte nie gedacht, dass man in einer Rolle so emotional werden und sich so hineinversetzen kann. Ich bin jedes Mal den Tränen nahe, wenn ich die Szene in der Psychiatrie spiele.

Was wünschen Sie sich von Ihrem Publikum?

Ich wünsche mir eine Chance, mit meiner Darstellung und meiner Stimme die Menschen zu berühren. Das Musicalpublikum ist manchmal voreingenommen, wenn nicht die namhaften Darsteller auf der Besetzungsliste stehen. Aber alle haben doch mal klein angefangen.

Welche beruflichen Aktivitäten gibt es außerhalb der Musicalbühne?

Ich arbeite als Gesangslehrer an einer Musikschule in München. Während der Corona-Zeit habe ich zusätzlich an einer Realschule Musik unterrichtet. Es war sehr erfüllend für mich, mit den Schülern Musik zu machen, letztlich musste ich mich aber entscheiden, was mir wichtiger ist: Bühne oder Unterrichten. Beides wäre auf Dauer zu viel geworden. Aber es war eine wertvolle Erfahrung.

Inhalte zu Michael Thurner auf MusicalSpot.de

pfeil rt DEMNÄCHST: Rezension „Zepppelin“, Füssen, April 2023, mit Michael Thurner als Pianist Paul Stiller

pfeil rt Rezension „Rebecca“, Tecklenburg, August 2017, mit Michael Thurner im Ensemble

offizielle Internetpräsenz des Künstlers:

Facebook: Michael Thurner

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