Benjamin Oeser
04.04.2018 - by MusicalSpot.de und Benjamin Oeser
5 Fakten über Benjamin Oeser
Geburtsdatum/-ort:
3. September in Annaberg-Buchholz
Stimmlage/-fach:
Baritenor
Ausbildung Bühne:
Schauspielausbildung an der Akademie für Darstellende Kunst in Regensburg
Abschluss: staatlich geprüfter Schauspieler (mit Auszeichnung)
Musical-Masterstudium an der Theaterakademie August Everding in München
Abschluss: Master of Arts
allererste Bühnenerfahrung:
In der Schultheater-AG durfte ich die Titelrolle in „König Drosselbart“ spielen.
erstes Profi-Engagement:
Schauspiel: „Romeo und Julia“, Uckermärkische Bühnen, Schwedt, 2013
Rolle: Tybalt
Musical: „Linie 1“, Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen, 2017
Rolle: Bambi
5 Fragen an Benjamin Oeser
Wie entstand der Wunsch, einen Bühnenberuf zu ergreifen?
Das war eigentlich eher zufällig. Kurz vor dem Schulabschluss - ich war 16 - sagte ich zu meinen Eltern, dass ich von zu Hause ausziehen möchte. Gott sei Dank haben sie mich damals unterstützt, wofür ich ihnen heute immer noch sehr dankbar bin. Ich wollte erst einmal weit weg von meiner Heimat. Insgeheim wusste ich aber schon ab der 6. Klasse, dass ich irgend etwas in Richtung darstellende Kunst machen möchte. Nur was genau? Musical oder Schauspiel? Auf alle Fälle eins von beiden. Ich entschied mich zunächst für Letzteres und bewarb mich an einer Schauspielschule, ohne die Unterschiede zwischen einer privaten und einer staatlichen Schule zu kennen.
Was ist für Sie das Wichtigste an Ihrem Beruf?
Die Integrität des eigenen Künstler-Ichs und Demut vor dem Beruf finde ich unglaublich wichtig. Auch wenn sich der Erfolg einstellt, sollte man auf dem Boden bleiben und nicht abheben. Was natürlich auch nicht fehlen darf, ist der Spaß und die Lust am ständigen Herumreisen und Leute kennenlernen. Generell gilt für mich: Neugierig bleiben und lebenslang lernen.
Was war Ihr bisher eindrücklichster Bühnenmoment?
Mein eindrücklichster Moment war eine eher schmerzhafte Angelegenheit: Ich habe mich in meinem ersten Schauspielengagement ziemlich heftig verletzt. Wir haben damals ein groß inszeniertes Sommerstück aufgeführt, in dem ich eine meiner ersten Hauptrollen spielen durfte, einen jugendlich-naiven Helden, der sehr viele Kampfszenen bestreiten musste. Unter anderem gab es da auch eine aufwendige Schwertkampf-Choreographie. Zuerst war es eine Show wie jede andere, bis zu der besagten Schwertkampfszene, die einen Kampf auf „Leben und Tod“ verlangte. Mein Kollege und ich kämpften also voller Inbrunst. Leider wurde ich gegen Ende des Kampfes sehr unglücklich von meinem Kollegen am rechten kleinen Finger touchiert. Zuerst habe ich gar nichts gemerkt - ich war hochkonzentriert und voller Adrenalin. Doch nachdem die Szene abgespielt war und mein Kollege einen oscarreifen Bühnentod hingelegt hatte, spürte ich beim Abgehen von der Bühne eine große feuchte Wärme an meiner rechten Hand. Ich sah also zu meiner Hand herunter… überall Blut. Ein Blick von der Seitengasse aus auf den Bühnenboden ergab das selbe Bild. Nur mit noch mehr Blut. Die Zuschauer dachten anfangs, es sei Kunstblut und reagierten mit sehr viel Beifall. Mir aber wurde langsam das ganze Ausmaß dieser Misere bewusst. Weil nur noch wenige Szenen zu absolvieren waren, beschloss ich, die Show trotzdem zu Ende zu spielen. Mittlerweile hatten es auch meine Kollegen vor und hinter der Bühne mitbekommen und riefen panisch nach Erster Hilfe. Ein paar Leute aus der Maske eilten heran und wollten die Wunde versorgen - nur, die war vor lauter Blut erst gar nicht zu lokalisieren. Aber letztlich kam da ein klaffendes Loch an meinem Finger zum Vorschein. Schnell ein Tupfer draufgepresst und notdürftig mit Verbandsmaterial eingewickelt... und wieder ab auf die Bühne. Als wir mit dem Stück durch waren, lief ich total benommen von der Bühne, direkt zu den inzwischen eingetroffenen Rettungssanitätern. Die Blutung ließ sich einfach nicht stillen, also ab ins Krankenhaus. Während der Fahrt wurde der Schmerz im Finger immer stärker. Kein Wunder, denn der Arzt stellte fest, dass eine Arterie gerissen war. Daher das viele Blut. Gott sei Dank wurden aber keine Nerven oder Knochen in Mitleidenschaft gezogen. Die Wunde wurde mehrfach genäht und ich bekam drei Wochen „Schwertkampfchoreographie-Verbot“. Daraufhin musste das Stück „etwas“ umgestellt werden…
Was wünschen Sie sich von Ihrem Publikum?
Am meisten wünsche ich mir, dass ich Menschen mit einer Rolle berühre, zum Mitfühlen und Nachdenken bringe. Das ist das Größte.
Welche beruflichen Aktivitäten gibt es außerhalb der Musicalbühne?
Nebenbei betätige ich mich hin und wieder im Film- und Fernsehgeschäft, aber die Musicalbühne hat Priorität.
Inhalte zu Benjamin Oeser auf MusicalSpot.de
Benjamin Oesers Stellungnahme zur „Night Of Light“ von 22. auf 23. Juni 2020
Rezension „Big Fish“, Heilbronn, mit Benjamin Oeser als Edward Bloom, Januar 2017
offizielle Internetpräsenz des Künstlers
Webseite: Benjamin Oeser bei Theapolis