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Tim Müller

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27.12.2020 - by MusicalSpot.de und Tim Müller

5 Fakten über Tim Müller

Geburtsdatum:

20. Mai in Aachen

Stimmlage/-fach:

Baritenor

Ausbildung:

Bühne: Abraxas Musical Akademie, Münchenm
sonstige Berufsausbildung: Fotograf

allererste Bühnenerfahrung:

Bei Weihnachtskonzerten mit dem Kinderchor in der Grundschule stand ich zum ersten Mal auf einer Bühne.

erstes Profi-Engagement:

Musical: „Les Misérables“, Theater Regensburg, 2006
Rolle: Feuilly

QuickSpot

Fünf Fragen an Tim Müller

Wie entstand der Wunsch, einen Bühnenberuf zu ergreifen?

Als ich zehn Jahre alt war, schenkte meine Tante mir einen Besuch bei „Starlight Express“ und ich dachte nur „Wow, so was will ich auch mal machen“. Die Kassette zum Musical lief dann in Dauerschleife in meinem Walkman. Den Traum habe ich aber erst mal nicht konsequent weiterverfolgt. Ich besuchte zwar den Schulchor, habe mit der Big Band Auftritte gehabt, ging zum Jazz-Dance und war Mitglied im Zirkus „Configurani“, aber Musical rückte in den Hintergrund. Ich stand nach abgeschlossenem Abitur und Zivildienst vor der Entscheidung, wo mich mein Leben hinführen wird. Mein Vater, der früher selbst eine Band hatte, sich aber doch für den „vernünftigeren“ Job (Kinderarzt) entschieden hat, entdeckte einen Ausbildungsort zum Musicaldarsteller in München, der einen Talent-Tag angeboten hat, und meinte: „Tim, da war doch mal was. Du hast doch Musicals immer toll gefunden, singst und tanzt gern, schau doch mal, ob das etwas für dich ist.“. Ich fuhr nach München, wollte nur mal schauen, wie das alles so funktioniert und ob irgendwann die Möglichkeit bestünde, diesen Weg einzuschlagen. Nach zwei Wochen flatterte ein Brief zu mir, in dem stand, dass ich aufgenommen sei und in Kürze mit der Ausbildung beginnen könne. Ich war erst mal platt und dann ging alles ganz schnell. Ein letzter Sommer in der Heimat, Sachen packen und ab in die große weite Welt.

Was ist für Sie das Wichtigste an Ihrem Beruf?

Das Wichtigste an meinem Beruf ist die Möglichkeit, die Menschen für ein paar Stunden aus ihrem Alltag rauszuholen und ihnen eine Reise in eine andere Welt, Zeit und Umgebung zu schenken. Sie sollen mit den Charakteren auf der Bühne mitfiebern, mitfühlen und sich wiederfinden können. Vielleicht nach dem Stück noch weiter darüber nachsinnen, sich mit anderen Menschen drüber austauschen, Dinge an sich selbst, dem Leben, dem Miteinander verstehen.

Was war Ihr bisher eindrücklichster Bühnenmoment?

Sehr intensiv war für mich immer der Schlussapplaus im Musical „Dogfight“. In der letzten Szene singe ich als Eddie Birdlace einen Song, der davon handelt, dass ich als einziger der drei Freunde nicht im Vietnamkrieg gefallen bin. Ich kehre zurück in eine ungewisse Situation, weiß nicht wo ich hin soll, habe kein Zuhause, keine Freunde, bin traumatisiert. Ich habe mich jeden Abend so sehr in das Gefühl und die Situation hineingegeben, dass ich beim Schlussapplaus nur noch apathisch da stand und nichts mehr wusste. Meine Kollegin Elisabeth Köstner, die die Rolle der Rose spielte, musste mich regelrecht durch den Applaus ziehen.

Auch sehr eindrücklich war ein Moment im Musical „Thrill Me“. Es erzählt von zwei hochintelligenten, größenwahnsinnigen Studenten, die ein Kind entführen und es ermorden und deren gegenseitiger Abhängigkeit. Es gibt einen Moment, in dem sich der Plot dreht und dem Publikum klar wird, dass ich, als das vermeintliche Opfer in der Beziehung, doch auch die Fäden in der Hand hielt. Die Stille und die Schluckgeräusche, die aus dem Publikum zu hören waren, wirken heute noch intensiv nach.

Was wünschen Sie sich von Ihrem Publikum?

Ich wünsche mir, dass man, wenn man ins Theater geht für diese Zeit das Handy weglegt, denn nur dann kann man sich voll und ganz auf die Vorstellung einlassen. In der heutigen Zeit lässt man sich ja ganz gerne doppelt unterhalten, so läuft der Fernseher und nebenbei surft man über das Mobiltelefon auf Facebook, Instagram, oder sonstigen Seiten. Außerdem wünsche ich mir, dass man als Zuschauer auch mal etwas wagt und auch unbekannten Stücken oder Kammermusicals eine Chance gibt. Denn dort gibt es einiges zu entdecken, fernab vom Musicalklischee mit Show und Glitter. Ein wichtiger Wunsch ist auch, dass sich das Publikum mit für den Erhalt der Theater- und Kulturlandschaft einsetzt, denn eine Gesellschaft, die ihre Kultur abschafft, schafft schlussendlich sich selbst ab.

Welche beruflichen Aktivitäten gibt es außerhalb der Musicalbühne?

Ich bin Fotograf und arbeite unter dem Namen T.Behind-Photographics. Vorrangig fotografiere ich Schauspieler, Sänger, Tänzer und Künstler, aber auch Bühnenproduktion oder Serien für Spielzeithefte. Gerne widme ich mich auch anderen fotografischen Aufgaben und Projekten.

Inhalte zu Tim Müller auf MusicalSpot.de

pfeil rt Rezension „Hair“, Stuttgart, Januar 2019, mit Tim Müller als Walter/Journalistin

offizielle Internetpräsenzen des Künstlers:

Webseite: www.tbehind.com (Fotografie)
Facebook: Tim Mueller (Bühne) und T.Behind-Photographics (Fotografie)

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