Interview mit Anna Thorén:
Ich kann nicht auf Knopfdruck weinen.
In ihrer Vita finden sich schon viele interessante Frauenfiguren: Sie spielte u.a. Lucy in „Jekyll & Hyde“, Milady de Winter in „Die Drei Musketiere“ und Marie Antoinette im gleichnamigen Musical. Nach 2015 in Fulda verdreht Anna Thorén als Fanny Osbourne nun auch in Hameln „Schatzinsel“-Autor Robert Louis Stevenson gehörig den Kopf. Im Interview verrät sie nicht nur, was die Rolle besonders interessant macht, sondern auch, was „Cabaret“ mit der Reeperbahn zu tun hat und wieso man die Unterschiede zwischen schwedisch und dänisch nicht unterschätzen sollte.
Sie waren schon 2015 bei der Uraufführung der „Schatzinsel“ in Fulda als Fanny Osbourne dabei. Hat sich an Ihrer Rolle etwas verändert?
Die Rolle an sich ist gleich geblieben, aber ich lege Fanny dieses Mal etwas jünger an. Sie ist zwar eine Dame von fast 40 Jahren, aber wie ein junges Mädchen spürt sie eine Art inneres Feuer. Das versuche ich in meiner Darstellung zu vermitteln. Außerdem haben wir ein bisschen mit den Kostümen experimentiert. Und – das ist auch wichtig – es ist ja ein Jahr vergangen, seit wir in Fulda gespielt haben. Genau wie Friedrich (Anm. der Redaktion: Friedrich Rau spielt Louis Stevenson/Dr. Livesey) habe ich inzwischen andere Rollen gespielt, dadurch trifft man sich auf einer anderen Ebene und das wirkt sich natürlich aus.
Wie schnell können Sie die Rolle wieder abrufen?
Im Urlaub habe ich versucht, den Text gedanklich durchzugehen und bin echt erschrocken, weil ich im ersten Moment zwar meinen Text noch kannte, aber nicht mehr wusste, was alle anderen zu sagen haben. Für die Geschichte und auch für das eigene Spiel ist das natürlich wichtig, ich ging also davon aus, dass ich nochmal richtig Zeit reinstecken muss. Aber gleich als die Proben begonnen haben, war alles wie von selbst wieder da. Die Wege auf der Bühne sind manchmal ein bisschen anders als in Fulda, daran muss man sich zuerst gewöhnen. Wenn du plötzlich nach links willst obwohl du nach rechts sollst, merkst du, wie sehr die ganze Rolle noch im Körper steckt. Man stellt sich aber schnell auf die Änderungen ein und dann weiß man gar nicht mehr, wie es vorher war. Man kommt in eine Rolle, die man schon kennt, auf jeden Fall schneller wieder rein. Wir haben in der Intensität der Dialoge das Stück auch noch einmal einen guten Schritt nach vorne gebracht.
Im Musical wird nur kurz angerissen, warum Fanny nach Fontainebleau reist. Können Sie darüber mehr erzählen?
Oh ja. Über diese Frau könnte man ein ganzes Musical schreiben, so ungewöhnlich ist ihre Lebensgeschichte. Fanny Osbourne ist ja eine reale Person, das macht die Rolle für mich noch interessanter. Sie und ihr erster Mann Sam verlieben sich sehr früh, heiraten und bekommen drei Kinder. Aber die anfangs glückliche Beziehung verschlechtert sich immer weiter, Sam trinkt und spielt, hat Affären, verzockt das Geld und geht dann auf Goldsuche. Fanny merkt, dass die Realität ziemlich von ihren Plänen und Erwartungen abweicht. Als dann noch ihr Sohn Hervey an Tuberkulose stirbt, gerät sie in eine tiefe Krise. Sie ist mit ihrem Leben so gar nicht glücklich, die schwierige Phase mit ihrem Mann – eine Phase, die schon zehn Jahre lang andauert – belastet sie sehr. Sie findet Halt und Freude am Malen und will Künstlerin werden. Aber sie ist in den Konventionen der damaligen Zeit gefangen. Ein Mann konnte sich alle Freiheiten erlauben – wenn er fremdgeht, ist die Frau noch selbst schuld, weil sie sich nicht genug für ihn da war. Die ganzen Fakten über Fanny Osbournes Leben kenne ich aus den vielen Büchern , die es über sie gibt. Für mich ist es sehr wichtig, alles zu lesen und so viel wie möglich über die Person, die ich darstelle, zu erfahren. Je mehr Fleisch auf den Knochen ist, desto besser kann ich die Rolle füllen. Wenn man nur den Text liest, kann man die Rolle spielen. Aber wenn ich alle Feinheiten spüren und die Entwicklung der Gefühle verstehen will, dann ist es für mich sehr wichtig, so viel wie möglich zu lesen. Das mache ich bei jeder Rolle so. Dieses Wissen ergänze ich dann mit meinen Interpretationen. In meiner Vorstellung war die Reise nach Paris ja vielleicht sogar Sams Vorschlag – wenn Fanny mal drei Monate weg ist, kann er umso besser machen, was er will und noch öfter fremdgehen. Also kann es ja sein, dass er ihr die Reise ganz bereitwillig finanziert hat, sie hat ja kein eigenes Einkommen. So reist sie also mit ihrem Sohn Lloyd – im Musical hat sie nur diesen einen Sohn – in die Künstlerkolonie nach Fontainebleau.
Besonders in der damaligen Zeit war das ein äußerst ungewöhnlicher Schritt, oder?
Absolut. Als Frau so eine Reise zu machen, alleine, mit einem Kind, das war sehr ungewöhnlich. Fanny versteht auch durchaus, wie provokativ es von ihr war, mit Lloyd in diese Künstlerkolonie zu gehen. Anfangs waren alle ihr gegenüber sehr reserviert und kritisch, aber ihr Humor und ihr Charme haben die dort lebenden Künstler schnell für sie eingenommen. Sie war anders – und das kam an.
Auch bei Louis…
Genau.
Und wodurch entwickeln sich Fannys Gefühle für Louis?
Ich glaube, sie sieht in Louis viele Eigenschaften, die sie anfangs auch in ihrem Mann Sam gesehen hat. Zudem kann Louis viel besser mit Lloyd umgehen, als sein eigener Vater das schafft. Sie wünscht sich einen solchen Vater für ihren Sohn. Natürlich entwickelt sie unabhängig davon auch Gefühle für Louis, er ist ja schon interessant - er schreibt ein Buch über Piraten , das fasziniert Fanny, das findet sie total spannend. Hätte sie einen Banker getroffen, wäre das bei weitem spießiger und weniger interessant für sie gewesen. Mit Louis hat Fanny sich auch auf künstlerischer Ebene viel zu sagen. Aber ich glaube, wenn Louis mit Lloyd nicht klar gekommen wäre, dann wäre eine Beziehung zu Louis für Fanny nur eine Fantasie geblieben.
Aber als Louis Fanny küsst, ergreift sie die Flucht. Warum?
Es kann natürlich sein, dass einfach das Geld zu Ende geht, aber meiner inneren Interpretation nach wird ihr das alles zu brisant. Deshalb reist sie mit Lloyd zurück nach Amerika. Sie ist immer noch verheiratet und hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Sam sich ändern könnte. Eigentlich möchte sie ja ihre Ehe retten. Nach Louis‘ Kuss entscheidet sie sich, abzureisen. Doch in der Heimat wird böse über sie getratscht; ihr Mann ist immer noch weg, das wurde damals natürlich der Frau angekreidet. Keiner spricht sie offen darauf an, aber Fanny spürt die missbillienden Blicke und sie merkt, dass keiner mit ihr redet und sie ziemlich alleine ist. Sie ist darüber zutiefst unglücklich, aber für ihren Sohn versucht sie, stark zu sein und mit der Situation klar zu kommen. Das zeigt sich ganz deutlich in der Szene, als Lloyd nach seinem Vater fragt und sie ihm erklärt, dass er bestimmt zurück kommt, aber eben jetzt Geld verdienen muss. In dem Moment redet sie sich die Situation auch selber schön. Damals hatte man doch gar keine große Wahl, eine Scheidung war nicht so einfach. Da hofft man eben, dass es besser wird.
Wann merkt sie, dass die Beziehung zu Sam doch nicht mehr zu retten ist?
Wie gesagt, damals trennte man sich nicht so einfach. Aber letztlich muss Fanny ihrem Herzen folgen, die Situation war für keinen gut. Sie war nicht glücklich, Lloyd war nicht glücklich und Sam letztlich auch nicht. Irgendwann gesteht sie sich ein, dass sie Louis will und sie bittet Sam, sie gehen zu lassen. Er muss ja in die Scheidung einwilligen, was er dann auch getan hat. Ich rede jetzt von der Realität, nicht vom Bühnengeschehen - es läuft sozusagen ein Stück neben dem Stück ab, das man gar nicht sieht. Ich denke, die beiden haben irgendwann aufgegeben und Sam hat Fanny in Frieden ziehen lassen. Dass Louis ihr um die ganze Welt folgt, ihr wochenlang hinterher reist, ist für Fanny natürlich ein echter Liebesbeweis. Damit rechnet sie nicht und damit kann sie zunächst auch gar nicht umgehen. Sie hatte mit dem Kapitel abgeschlossen, wollte zurück in ihre Normalität. Aber dann kommt es ja anders. Sie durchlebt eine große emotionale Entwicklung und spürt dann mit Louis wieder Glück und Liebe.
Ihre Bühnenzeit ist relativ gering. Wie schaffen Sie es, den Charakter dieser ungewöhnlichen Frau dennoch so authentisch zu vermitteln?
Ich glaube, das ist nur möglich, weil ich die ganzen Hintergründe, meine Geschichte zwischen den Szenen, genau kenne. Ich weiß, was Fanny erlebt hat. Wenn man eine Rolle durchspielen kann, ist es viel einfacher. Beispielsweise als Elphaba kann ich die ganze Zeit in der Rolle bleiben und habe immer den roten Faden. Auch, wenn ich hinter der Bühne einen Schluck Wasser trinke, bleibe ich Elphaba. Hier muss ich mich bewusster in die Gefühle hineinversetzen. Schon ein paar Minuten vor meiner Szene stehe ich auf der Seitenbühne und überlege, was ich spüre, wie die Situation ist, was ich erlebt habe in der Zeit, die auf der Bühne abgelaufen ist. Ich muss die Disziplin aufbringen, mir diese Zeit wirklich zu nehmen. Aber ich mache das gerne. Für die Kollegen bin ich dann nicht ansprechbar (lacht). Wenn mich jemand etwas fragt, sage ich immer nur „gerade nicht“. Ich bin keine technische Schauspielerin, ich kann nicht auf Knopfdruck weinen. Ich muss es alles spüren.
„Die Schatzinsel“ arbeitet mit zwei ständig wechselnden Handlungsebenen: Fanny in der Lebensgeschichte des Autors Louis Stevenson wird in der Schatzinsel-Geschichte zu Mrs. Hawkins.
Genau. Die Liebesgeschichte zwischen Louis und Fanny geht mit Dr. Livesey und Mrs. Hawkins weiter. Als Autor der Geschichte kann Louis seine Gefühle ein bisschen mehr ausleben. Er erlaubt sich zu schreiben, dass Mrs. Hawkins Witwe und total verknallt in den Doktor ist. Perfekt. Davon träumt Louis in Bezug auf Fanny. Sie ist ganz klar die Vorlage für Mrs. Hawkins. Die reale und die fiktive Frau sind sich sehr ähnlich, es gibt nur kleine Unterschiede. Mrs. Hawkins ist keine feine Dame, sondern etwas burschikoser. Sie führt eine Kneipe, sie ist abgehärteter als Fanny, hat mehr erlebt. Das kann ich in der Körperhaltung ausdrücken. Aber durch die große charakterliche Ähnlichkeit kann ich mehr oder weniger weiterspielen. Bei Friedrich ist sieht das schon anders aus. Seine Rolle umfasst drei ganz unterschiedliche Charaktere: den Künstler Louis, den etwas steifen Arzt Dr. Livesey und dann den durchgeknallten Ben Gunn.
Im Verlauf des Stücks wechselt die Handlungsebene oft sehr schnell. Glauben Sie, das Publikum, das ja das Musical noch nicht kennt, kommt da immer so schnell mit?
Das hoffe ich. Ich hoffe, dass wir es deutlich genug spielen. Der Wechsel zwischen den Spielebenen lässt sich nicht immer am Text oder an der Lichtstimmung festmachen, oft ist es einfach Louis‘ bzw. Dr. Liveseys Haltung. Oder – ein kleiner Tipp - seine Jacke. „Die Schatzinsel“ ist vielleicht kein Stück, bei dem man vor der Vorstellung einen Weißwein trinken und sich dann in den Sessel lümmeln sollte. Die Wechsel von der Piratengeschichte zur Lebensgeschichte des Autors sind tatsächlich häufig und schnell, ein bisschen muss das Publikum schon mitdenken. Natürlich kann man sich auch einfach treiben lassen, es ist ein großes Spektakel mit wunderschönen Melodien, außerdem ist es toll konzipiert. Aber wenn der Zuschauer sich konzentriert, dann erschließen sich auch die vielen feinen Details.
Was ist die größte gesangliche Herausforderung der Rolle?
Die Rolle liegt mir stimmlich sehr gut, sie ist für mich sehr angenehm zu singen. Ich bin eigentlich ein typischer hoher Belt-Sopran. Die Herausforderung ist also eher, ruhig zu bleiben. Hier brauche ich nicht die Höhe einer Elphaba, ich atme ruhig durch, kann ganz ohne Anstrengung singen und mich dadurch voll auf das Schauspiel konzentrieren. Mit den Jahren bekommt meine Stimme jetzt auch mehr Tiefe, so dass ich auch tiefere Partien singen kann. Fanny ist eine meiner bisher tiefsten Rollen.
Sie stammen aus Schweden, singen und spielen aber völlig akzentfrei. Wo haben Sie so gut deutsch gelernt?
Erst in Deutschland. Wir hatten in der Schule Deutschunterricht, aber damals, mit 14 oder 15 Jahren, habe ich nicht verstanden, warum ich deutsch oder französisch lernen soll, wenn englisch doch überall geht. Ein bisschen was ist natürlich trotzdem hängengeblieben. Als ich später Privatstunden bezahlen musste, habe ich ziemlich bereut, dass ich in der Schule nicht besser aufgepasst habe (lacht). Als ich 2001 mit der „Cabaret“-Tour nach Deutschland kam, habe ich deutsch zwar verstanden, aber ich konnte es nicht schnell sprechen. Da ich den Fluss der Unterhaltungen nicht bremsen wollte, habe ich immer englisch geantwortet. Nur versteht nicht jeder so gut englisch, dass man sich wirklich unterhalten kann. Und ich selber kam so auch nicht in die deutsche Sprache rein. Das wollte ich dann aber.
Sie sind also aus beruflichen Gründen nach Deutschland gekommen?
Oh ja. Nach meiner Ausbildung in Schweden habe ich zuerst dort eineinhalb Jahre als Sängerin gearbeitet. Dann wollte ich unbedingt, einmal im Leben, Sally Bowles in „Cabaret“ spielen. Ich habe eine Ausschreibung für eine Audition in Dänemark gelesen. Naja, dachte ich, schwedisch und dänisch, da ist der Unterschied nicht so groß, das könnte ich bestimmt. In der Ausschreibung stand, man solle ein Lied im Stil des Musicals „Cabaret“ singen. Prima - dann singe ich „All that Jazz“ aus „Chicago“. Ich bin also voller Selbstvertrauen nach Dänemark gefahren und habe das gesungen. Nachdem ich fertig war, sagte man mir „Anna, ….. Cabaret?“ Worauf ich ganz selbstbewusst mit einem klaren „Ja!“ antwortete. „Anna, ….. Cabaret?“ „Ja!“. Der Castingchef meinte dann auf englisch „Anna, wenn Du kein Wort verstehst, wie sollen wir denn dann miteinander reden?“. Er wollte wissen, wieso ich kein Lied aus „Cabaret“ singe, also erklärte ich, dass doch ein Song im Stil dieses Musicals verlangt war. Er erklärte, dass man natürlich einen Song aus „Cabaret“ hören wolle und ich wohl nicht einmal die Ausschreibung verstanden hätte. Die Teilnahme an dieser Audition war ganz offensichtlich nicht gerade meine beste Idee. Ich habe die Rolle natürlich nicht bekommen. Dann gab es eine neue Audition in Hamburg, dieses Mal für eine Tour durch den deutschsprachigen Raum. Ich reiste also dorthin, ging die Reeperbahn entlang zum St. Pauli Theater und wurde mit jedem Schritt nervöser. Du liebe Zeit, dachte ich, hoffentlich ist das auch „Cabaret“ und nicht ein Kabarett mit leicht bekleideten Damen (lacht). Aber es ging dann zum Glück wirklich um das Musical. Ich durfte Cover für Sally Bowles spielen, hatte also mein Ziel erreicht. Ich habe die ganze Rolle phonetisch gelernt. Natürlich wusste ich, was alles bedeutet und was ich sage. Aber ich weiß nicht, ob man auch nur ein Wort verstanden hat.
Dann sind sie in Deutschland geblieben?
Nicht gleich. Die Tour lief ein halbes Jahr, danach war ich wieder in meiner Heimatstadt Göteborg. Dann fand dort ein Vorsingen für „Tanz der Vampire“ statt. Da war ja wirklich nichts zu verlieren für mich, also ging ich einfach hin. Es hat geklappt mit einer Rolle in dieser Produktion und dann ging es immer weiter. Also bin ich geblieben. Die privaten Deutschstunden hatte ich während der „Tanz der Vampire“-Zeit. Jetzt komme ich gut klar, nur die Artikel finde ich immer noch schwierig. Wieso heißt es nicht „die Mädchen“, man sagt doch auch „die Frau“? Das muss man halt lernen. Aber logischer finde ich „die Mädchen“.
Da haben Sie nicht ganz unrecht :). „Die Schatzinsel“ hat ja nur eine dreiwöchige Spielzeit in Hameln. Wie geht es danach für Sie weiter?
An der Oper Halle stehe ich ab Dezember wieder als Milady de Winter bei „Die Drei Musketiere“ auf der Bühne. Das Musical basiert auf dem Buch von Alexandre Dumas, die Musik stammt von George Stiles, das Buch von Peter Raby. Im April 2017 nehme ich an der eumucon in Bonn teil.
Was hat Sie zur Teilnahme an dieser Convention bewogen?
Ich finde das Projekt spannend. Ich kenne den Veranstalter Espen Nowacki und weiß, dass er gute Dinge auf die Beine stellt. Ich erarbeite ein ca. 20-minütiges Programm, das ich gemeinsam mit einem Kollegen präsentieren werde. Es gibt eine Gala, aber mehr weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Ich denke aber, das könnte sehr interessant werden.
Sie arbeiten auch mit einer Londoner Agentur zusammen. Gibt es Pläne Richtung West End?
Ich bin für alles offen. Aber egal ob Hameln oder West End, ich möchte gute Rollen spielen und mit guten Leuten arbeiten. Ich habe in den letzten Jahren viel Glück gehabt, mit Kala in „Disneys Tarzan“ oder eben mit Fanny in „Die Schatzinsel“. Das hat viel Spaß gemacht und mich auf jeden Fall im Leben weitergebracht. Dass ich mich auch mal in London bewerben könnte, schließe ich gar nicht aus, aber wenn das ein Traum wäre, den ich unbedingt verwirklichen wollte, dann wäre ich längst dort und hätte es versucht. Für mich ist alles gut, solange das Stück passt und sich die Rolle für mich richtig anfühlt. Ich habe auch eine Agentur für den deutschsprachigen Raum, aber weil die andere Agentur eben ihren Sitz in London hat, gibt es für mich eine kleine Tür in diese Richtung. Das Musicalbusiness ist in London noch schnelllebiger als hier in Deutschland. Hier findet ein Vorsingen oft ein halbes Jahr vorher statt, so ist es besser planbar. In London muss man oft innerhalb eines Monats anfangen. Der Job ist generell unsicher, es gehört immer auch ein bisschen Glück dazu. Für Menschen, die Wert auf Sicherheit legen, ist dieser Beruf wohl nicht das Richtige. Ich bin in diesem Leben eher auf Abenteuer eingestellt. Um Sicherheit kümmere ich mich dann im nächsten Leben.
Interview: Sylke Wohlschiess
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Darstellerprofil Anna Thorén