Durch die Jahrhunderte: Konzert – Rezension
„When Musical Meets History“ in Essen
17.03.2019 - Konzert - Jan Ammann - Mark Seibert - Kevin Tarte - Michaela Schober - Sabrina Weckerlin u.a.
Eine „Reise durch die Zeit“ kündigen Lisa Habermann und Annemarijn Maandag im Duett an, bevor „Reiseleiter“ Mark Seibert die Besucher im ausverkauften Colosseum Theater Essen gewohnt charmant begrüßt. „When Musical Meets History“ ist die mitreißende Musical-Alternative zu drögem Geschichtsunterricht und führt in drei Akten à gut einer Stunde mit Hilfe von acht Musicals vom 1. bis ins 19. Jahrhundert.
Denn das ist das Besondere an diesem neuen, von Sound Of Music Concerts-Chef Andreas Luketa erdachtem Format: Alle ausgewählten Musicals handeln von historischen Ereignissen, Personen oder zumindest Bauwerken. Mark Seibert, der neben seinen Gesangsparts auch die Moderation übernimmt, umreißt zu Beginn jedes Blocks die Kernpunkte der Handlung, bevor die Solisten, der zehnköpfige Chor und die Musiker die Titel zu schlüssigen Mini-Versionen des jeweiligen Musicals verbinden.
Dabei kommen bislang in Konzertabenden selten berücksichtigte Werke wie „Der Medicus“ ebenso zum Zug, wie „Elisabeth“, das in kaum einer Musicalgala fehlt. Es finden aber auch seltener gespielte Titel aus diesem Stück wie beispielsweise „Nichts, nichts, gar nichts“ Eingang in die Setlist. Dass das Meisterwerk „Les Misérables“ eine halbe Stunde Konzertzeit bekommt, freut alle, die die Geschichte um Jean Valjean und Inspektor Javert in Deutschland vermissen.
„Ludwig²“ und „Elisabeth“ bleiben zwar separate Teile, werden aber auf besondere Weise verbunden: Beim letzten „Ludwig“-Lied betreten bereits die „Elisabeth“-Protagonisten die Bühne. Dieser Einfall symbolisiert die tatsächliche Verbindung zwischen Ludwig und Elisabeth, die ja nicht nur verwandt waren, sondern die sich auch in vielen Charakterzügen und Verhaltensweisen ähnelten.
Wenn man das schlüssige Konzept noch etwas schärfen wollte, könnte man eine chronologische Reihenfolge einhalten und sich vielleicht zudem auf Musicals beschränken, die sich mit historischen Persönlichkeiten befassen. Auswahl gäbe es ja noch genug: „Bonifatius“, „Schikaneder“, „Rudolf – Affaire Mayerling“, „Gaudi“, um nur einige zu nennen. Auf jeden Fall ist die Setlist bei „When Musical Meets History“ abwechslungsreich gestaltet und lässt allen Solisten gleichermaßen Raum, ihr Können zu zeigen.
Wenn viele bekannte Namen gemeinsam ein Konzert bestreiten, hat man fast automatisch die Erstbesetzungen großer Hauptrollen versammelt. So erlebt man großartige Interpretationen von Patrick Stanke als energischer Medicus Rob Cole, Kevin Tarte als unheilvoller Schattenmann und David Jakobs als Quasimodo, der seinen Part zudem exakt wie im Stück mit dem gebeugten Gang und der verzerrten Mimik des buckligen Glöckners untermalt.
Das Bühnenpaar Mark Seibert als verführerischer Tod und Roberta Valentini als unglücklich-suchende Kaiserin tanzt feurig wie eh und je. Roberta Valentini gelingt es hier wie auch beim „Marie Antoinette“-Block, die charakterliche Wandlung ihrer Bühnenfigur so eindringlich zu vermitteln, als hätte sie dafür das komplette Musical zur Verfügung. Zuerst wirbelt in rotem Kleid eine leichtlebige Königin Marie Antoinette herein, später sieht man eine Frau, die von den politischen Wirren ihrer Zeit mitgerissen wird und ein grausames Schicksal erleidet.
Sabrina Weckerlin glänzt als Margrid Arnaud ebenso wie als stimmgewaltige Päpstin Johanna. „Das bin ich“ wird mit den ersten Standing Ovations des Abends belohnt, über die sie sich sichtlich freut. Die sympathische Künstlerin gibt sich ganz in ihre Rollen und beeindruckt bei allen Auftritten mit Charisma und enormer Bühnenpräsenz. „Ich weine nicht mehr“ wird in Sabrina Weckerlins hochemotionaler Version zu einem der absoluten Glanzlichter des Abends.
Jan Ammanns warmer Bariton kommt in seiner Paraderolle als König Ludwig II. einmal mehr besonders schön zur Geltung. Gleichermaßen gefühlvoll und technisch perfekt singt Ammann die großen Soli. Wer sich partout nicht zwischen Seibert und Ammann entscheiden kann, bekommt bei „Ein Traum ohne Anfang und Ende“ ausnahmsweise Gerold im Doppelpack. Glücklicherweise tut eine Entscheidung auch gar nicht not – beide singen die Ballade aus dem Musical „Die Päpstin“ mit großer Ausdruckskraft und ernten begeisterten Applaus.
Mark Seibert legt auch im „Mozart!“-Part seine Reiseleiter-Unterlagen beiseite und gibt einen stimmlich und schauspielerisch beeindruckenden Fürsterzbischof Colloredo, der Mozarts Genie widerwillig bewundert, den Menschen aber zutiefst verabscheut.
Vielleicht wären noch ein, zwei Experimente spannend gewesen. Wieso nicht einmal „Hinter Hohen Klostermauern“ von Jan Ammann oder „Mein Weg“ von Florian Peters? Aber dennoch gibt es Unerwartetes: Patrick Stanke legt einen derart überzeugenden Luigi Lucheni hin, dass man ihn sofort in der Rolle sehen möchte – eine sehr rockige Auslegung von „Milch“, die auf ganzer Linie ins Schwarze trifft und völlig zu Recht das Publikum von den Sitzen reißt.
Michaela Schober brilliert in den tiefgründigen Liedern, die sie voll‘ spürbarer Hingabe intoniert. Zu gerne möchte man sie einmal als Rob Coles Mutter oder Baronin von Waldstätten in den jeweiligen Musicals erleben. Schober verfügt über eine ausgesprochen schöne Stimme und die Fähigkeit, sich direkt in die Herzen der Zuhörer zu singen. Auch Monika Staszaks Sopran ist voller Wärme und so erklingt dann auch das Schlaflied für Prinz Ludwig in vollendeter Harmonie, ebenso wie die flehentliche Bitte der schönen Zigeunerin Esmeralda.
Im hochklassigen „Les Misérables“-Part, vielleicht dem schönsten Teil des gesamten Konzerts, sieht man im Publikum so einige Tränen der Ergriffenheit fließen. Sei es, wenn Monika Staszak „Ich hab‘ geträumt“ singt oder wenn Patrick Stanke verzweifelt „Bring ihn heim“ fleht: Gesangliche Höchstleistungen verbinden alle mit großer Leidenschaft. Das gilt auch für Florian Peters, der für seine fantastische Darbietung von „Dunkles Schweigen an den Tischen“ mit viel Beifall belohnt wird.
Auch in der Rolle des Wolfgang Amadeus Mozart weiß der junge Tenor zu überzeugen. Ob exaltiertes Genie, verliebter Mann oder Sohn, der vergebens um die Liebe des Vaters ringt: Peters lotet die Bandbreite der Rolle mit authentischem Spiel und starker Stimme hervorragend aus. Im Duett mit Lisa Habermann ergänzen sich beider Stimmen zu klangschöner Harmonie. Ihre energische Seite und großes Stimmvolumen zeigt Habermann mit „Irgendwo wird immer getanzt“.
Beim Tanz – und natürlich bei den zahlreichen Ensembleparts – kommt auch der Chor ins Spiel, meisterlich ins Szene gesetzt von Yara Hassan. Sophie Alter, Anneke Brunekreeft, Niklas Brunner, Lina Gerlitz, Laura Saleh, Lisa-Maria Sonderegger, Julian Schier, Thomas Wagenhammer, Moritz Weber-Jänichen und Lukas Weinberger, der auch einem Solopart als Phoebus hat, unterstützen und ergänzen die Solisten aufs Allerbeste. Jeder Schritt sitzt, jeder Ton gefällt. Alle zehn bereichern das Konzert ungemein.
Natürlich haben auch die Musiker unter bewährter Leitung von Musical Director und Keyboarder Mario Stork mit ihrem präzisen Spiel großen Anteil am Erfolg des Abends. Die Violinistinnen Rebecca Borchert, Mona Burger und Xenia Debrere ergänzen für „When Musical Meets History“ die Liveband, bestehend aus Marina Komissartchik am Flügel, Sebastian Hartung am Keyboard, Hannes Kühn an der Gitarre, Rolf Dieter Mayer am Bass und Matthias Plewka am Schlagzeug.
Nach viereinhalb Stunden ist der Streifzug durch die Jahrhunderte zu Ende. Ganz im Gegensatz zu so mancher Geschichtsstunde vergeht die Zeit beim Konzert viel zu schnell – kein Wunder, wenn eine Topleistung die nächste ablöst und alle Akteure ihre vielfältigen Talente einbringen, um den Besuchern einen unvergesslichen Konzertabend zu bereiten.
Das Rad der Geschichte dreht sich immer weiter, eine Fortsetzung von „When Musical Meets History“ wäre also nur logisch. Oder?
Text: Sylke Wohlschiess
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Kevin Tarte: Konzertbericht Musicalgala Ludwigsburg
Jan Ammann: ausführliches Königsinterview und Spieltermine im Musical „Ludwig²“ - dort auch alle weiteren Verlinkungen zu Inhalten über Jan Ammann auf www.musicalspot.de
Setlist
Titel | Interpret/-en | Mehr Informationen rund um den Titel |
1. Teil | ||
Reise durch die Zeit | Lisa Habermann Annemarijn Maandag | Musical: „Anastasia“ Anya und die Betrüger Dmitry und Vlad sind von Russland aus nach Paris aufgebrochen, um dort die Belohnung zu kassieren, die auf das Wiederfinden der letzten Zarentochter Anastasia ausgesetzt ist. Anya, die unter Amnesie leidet und nicht weiß, dass sie tatsächlich die vermisste Anastasia ist, beschließt kurz vor ihrer Ankunft in Paris, das Geheimnis um ihre Herkunft zu lüften. |
Verliert den Glauben nicht | Michaela Schober | Musical: „Der Medicus“ (Fulda 2016 - Fulda 2017) Rob Coles Mutter Agnes ahnt, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Sie versucht, Rob und seinen beiden kleinen Schwestern Mut zu machen. |
Mein Weg | Patrick Stanke | Musical: „Der Medicus“ (Fulda 2016 - Fulda 2017) Der Bader hat Rob Cole alles über Medizin beigebracht, was er selbst weiß. Doch Rob ist das nicht genug. Nach wie vor empfindet er seine Gabe, den Tod anderer Menschen vorauszusehen, als schwere Bürde, denn er erkennt zwar das Unvermeidliche, kann aber nicht helfen. Mehr Wissen, so hofft Rob, könne das ändern. Nachdem der Bader ihm vom berühmten Arzt Ibn Sina erzählt hat, der im fernen Persien an der Madrassa lehrt und der wegen seines immensen Wissens „Arzt aller Ärzte“ genannt wird, steht Robs Entschluss fest: Er wird nach Isfahan reisen, um an der Madrassa bei Ibn Sina zu studieren. |
Kilmarnock | Sabrina Weckerlin | Musical: „Der Medicus“ (Fulda 2016 - Fulda 2017) Auf der langen Reise nach Persien trifft Rob auch Mary Cullen, die Tochter eines irischen Schafzüchters, die mit ihrem Vater unterwegs ist, um in Griechenland Schafe zu kaufen. Mary plagt das Heimweh nach ihrer schottischen Heimat Kilmarnock. |
Ich muss es tun | Patrick Stanke | Musical: „Der Medicus“ (Fulda 2016 - Fulda 2017) Rob ist entsetzt, als er erfährt, dass Christen an der Madrassa nicht zum Studium zugelassen werden. Doch er lässt sich von seinem Ziel nicht abbringen: Wenn er als Christ nicht lernen darf, dann eben als Jude Jesse Ben Benjamin. Er spielt mit seinem Leben, denn würde er auffliegen, wäre ihm der Tod gewiss. Aber Rob kann sich seiner Berufung nicht verschließen. |
Wenn die Sterne mit uns sind | Patrick Stanke Sabrina Weckerlin | Musical: „Der Medicus“ (Fulda 2016 - Fulda 2017) Rob und Mary haben sich verliebt. Doch weder kann Mary ihren Vater alleine weiterziehen lassen, noch kann Rob seine Berufung verleugnen. Die Wege trennen sich, trotz aller Gefühle füreinander. Im ersten Akt wird das Lied angesungen, im zweiten Akt folgt dann die lange Version. Das Unwahrscheinliche geschieht: Rob soll sich eine Sklavin aussuchen, die der frischgebackene Schah Karim ihm schenken will. Mary kommt mit einem Sklavenhändler an den Hof des Schahs. Sie ist zuerst schockiert - nicht nur, dass Rob eine Doppelexistenz als Jude führt, auch dass er sich nun Sklaven aussuchen kann, kann Mary nicht fassen. Aber schnell erkennt sie, dass hinter der ganzen Maskerade immer noch der Rob steckt, in den sie sich verliebt hat. Beide schwören sich nun, da das Schicksal ihnen eine zweite Chance gewährt, auf ewig zusammen zu bleiben. Noch in Isfahan heiraten die beiden. |
Es fühlt sich nach Heimat an | Patrick Stanke Sabrina Weckerlin Chor |
Musical: „Der Medicus“ (Fulda 2016 - Fulda 2017) Rob hat Wort gehalten und ist mit Mary zurück nach Schottland gereist. Die Zeit in Isfahan, Ibn Sina und das medizinische Wissen, das er sich aneignen konnte, bleiben Teil der Geschichte seiner Familie. |
Gold von den Sternen | Michaela Schober | Musical: „Mozart!“ Mozart befindet sich kurz vor dem Aufbruch zu einer Reise nach Wien, die sein Vater ihm allerdings nicht erlauben will. Die mütterliche Freundin und Mäzenin Baronin von Waldstätten gibt dem Vater zu verstehen, dass sein Sohn selbst sein Leben leben muss. Dem Sohn dagegen macht sie klar, dass er die schützenden Mauern der Kindheit überwinden muss, damit eben dies möglich wird. |
Wie wird man seinen Schatten los? | Florian Peters Chor |
Musical: „Mozart!“ Mozart steht in Wien in den Diensten von Fürsterzbischof Colloredo. Als dieser ihm die versprochene Audienz beim Kaiser nicht arrangiert, kommt es zum Streit und Mozart muss den Hof verlassen. Bei einem Neuanfang steht er sich selbst im Weg: Er will das Leben genießen, sieht sich aber ständigen Anforderungen ausgesetzt, die man aufgrund seiner Genialität an ihn stellt. |
Dich kennen heißt dich lieben | Florian Peters Lisa Habermann |
Musical: „Mozart!“ Mozart und Constanze verlieben sich. Beide sind lebensfroh, beide unkonventionell. |
Wie kann es möglich sein? | Mark Seibert | Musical: „Mozart!“ Colloredo steht fassungslos vor Mozarts Genie, dessen außergewöhnliche Musikalität er - zutiefst widerwillig - als Gabe Gottes anerkennen muss. Mozarts menschliche Schwächen allerdings verachtet er. Er versucht weiterhin, ihn zu disziplinieren. |
Irgendwo wird immer getanzt | Lisa Habermann | Musical: „Mozart!“ In Constanze hat Mozart eine Partnerin gefunden, die wie er den vergnüglichen Seiten des Lebens äußerst zugetan ist. Sie ist nur allzu bereit, mit ihm die Nächte zu durchtanzen und ihre Pflichten als Hausfrau zu vergessen. |
Warum kannst du mich nicht lieben wie ich bin? | Florian Peters | Musical: „Mozart!“ Mozart leidet unter der anspannten Beziehung zu seinem Vater, der zwar sein musikalisches Genie erkennt, aber ihn als Mensch nicht akzepiert. Mozart fügt sich nicht ins höfische Leben und schert sich nicht um Etikette, was der Vater streng verurteilt. |
Mozart, Mozart - Mozart! | alle Chor |
Musical: „Mozart!“ Mozart hat die Arbeiten an der „Zauberflöte“ beendet. Die Oper wird uraufgeführt und Mozarts Weggefährten erkennen sein Genie. |
Langweilen will ich mich nicht | Roberta Valentini Chor |
Musical: „Marie Antoinette“ Als die arme Blumenverkäuferin Margid Arnaud auf der Suche nach einem Mann, der ihre Blumen nicht bezahlt hat, in den Ballsaal gelangt und dort Königin Marie Antoinette erkennt, bittet sie diese um Hilfe für die arme Bevölkerung. Aber Marie Antoinette schert sich nicht um die Belange des Volkes, sondern ist nur auf ihr Vergnügen aus. |
Blind vom Licht der vielen Kerzen | Sabrina Weckerlin Chor |
Musical: „Marie Antoinette“ Margrid Arnaud wurde aus dem Ballsaal geworfen. Von außen sieht sie nun die hell erleuchteten Fenster und prangert das Desinteresse und die Arroganz der herrschenden Klasse an. Die Zeit für Veränderungen sei gekommen. |
Still, still | Michaela Schober Sabrina Weckerlin | Musical: „Marie Antoinette“ Zufällig trifft Margrid Arnaud auf der Straße ihre ehemalige Lehrerin wieder, die Nonne Agnes. Die Mutter von zwei kleinen Kindern ist auf den Straßen von Paris gestorben, Agnes singt zum Trost für die Kinder das Lied. |
Ich weine nicht mehr | Sabrina Weckerlin Chor | Musical: „Marie Antoinette“ Margrid Arnaud wandelt sich von der mahnenden, engagierten Frau zur Revolutionärin. Als die Bordellbesitzerin Madame Lupin ausgepeitscht wird und stirbt, ist das Maß voll. Margrid will nicht länger tatenlos zusehen, sondern sich aktiv gegen die Ungerechtigkeiten der herrschenden Klasse wehren. |
Das einzige was richtig ist | Patrick Stanke Roberta Valentini | Musical: „Marie Antoinette“ Königin Marie Antoinette schreibt einen Brief an den schwedischen Adligen Axel von Fersen, in dem sie ihn um Hilfe bittet. Erst jetzt erkennt die Königin die Gefahr, in der sie schwebt. |
Jenseits aller Schmerzen | Patrick Stanke Sabrina Weckerlin Roberta Valentini Chor |
Musical: „Marie Antoinette“ Nach der Hinrichtung der Königin findet Margrid Frieden im Verzeihen und gibt ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sie und die Königin sich im Reich Gottes „jenseits aller Schmerzen“ wiedersehen. |
2. Teil | ||
Draußen | David Jakobs | Musical: „Der Glöckner von Notre Dame“ Quasimodo lebt von der Außenwelt abgeschieden in der Kathedrale Notre Dame de Paris. Durch ein Guckfenster kann hier heimlich das bunte Treiben der Menschen auf der Straße verfolgen. Er wünscht sich nichts mehr, als so wie sie ein normales Leben zu führen und dabei zu sein. |
Hilf den Verstoßnen | Monika Staszak Chor |
Musical: „Der Glöckner von Notre Dame“ Esmeralda betet in der Kathedrale von Notre Dame um Hilfe für Quasimodo und alle anderen Außenseiter der Gesellschaft. Sie ist überzeugt, dass Gott helfen wird, sind doch alle Verstoß'nen auch Kinder Gottes. |
Oben fern von der Welt | David Jakobs Monika Staszak Chor |
Musical: „Der Glöckner von Notre Dame“ Esmeralda ist Quasimodo bis hinauf in den Glockenturm gefolgt. Er zeigt ihr seine „Welt über der Welt“. |
Das Licht des Himmels | David Jakobs | Musical: „Der Glöckner von Notre Dame“ Quasimodo, der überzeugt war, aufgrund seines abstoßenden Äußeren ewig alleine bleiben zu müssen, ist beseelt von Esmeraldas Anwesenheit. Er sieht sie als „Engel, der ihn von seinem Fluch befreit“ und gesteht ihr seine Zuneigung. |
Einmal | Monika Staszak Lukas Weinberger alle + Chor |
Musical: „Der Glöckner von Notre Dame“ Esmeralda und Phoebus träumen von einem glücklichen Leben, in einer Zeit, in der der Hass überwunden sein wird, und sie zusammen sein können. |
Boten der Nacht | Michaela Schober | Musical: „Die Päpstin“ Die kleine Johanna bittet ihre Mutter, ihr von den alten Göttern ihrer Heimat zu erzählen. Diese zögert zunächst, hat doch der gestrenge Ehemann und Vater strengstens untersagt, dass diese heidnischen Geschichten auch nur erwähnt werden. Aber sie lässt sich erweichen und beschreibt die Raben Munin und Hugin, die der Göttervater zu ihrem Schutz zur Erde gesandt hat. |
Ein Traum ohne Anfang und Ende | Mark Seibert Jan Ammann |
Musical: „Die Päpstin“ Während Johanna als Johannes Anglicus in Rom lebt, nimmt Markgraf Gerold an, dass sie beim Normannenangriff in Dorstadt ums Leben kam oder von den Feinden verschleppt wurde. Die Zeit vergeht, aber Gerold kann Johanna nicht vergessen. Die Sehnsucht nach ihr zerreißt ihm immer noch beinahe das Herz. |
Einsames Gewand | Sabrina Weckerlin | Musical: „Die Päpstin“ Johanna lebt unter falscher Identität in Rom. Als Arzt Johannes Anglicus macht sie bald durch ihre erfolgreichen Heilmethoden auf sich aufmerksam. Aber um ihr Leben nicht zu gefährden, muss sie alle engen Kontakte meiden. Auch die Einladung eines Paares, dessen Tochter sie geheilt hat, kann sie nicht annehmen. Einsam geht sie unter den Bürgern Roms ihren Weg. |
Hinter hohen Klostermauern | Kevin Tarte | Musical: „Die Päpstin“ Rabanus, der Prior des Klosters Fulda, beklagt die Engstirnigkeit der Bruderschaft. Er bezweifelt, dass die Regeln der Kirche immer genau dem Willen Gottes entsprechen. Er hat Johanna als Frau erkannt und wahrt nicht nur selbst ihr Geheimnis, sondern hilft ihr auch, das Kloster noch rechtzeitig zu verlassen, bevor sie entdeckt wird. |
Wehrlos | Jan Ammann Sabrina Weckerlin |
Musical: „Die Päpstin“ Gerold und Johanna gestehen sich ihre Liebe. Die Situation ist ausweglos, denn Gerold ist verheiratet und muss zudem als Oberbefehlshaber von Kaiser Lothars Truppen in den Krieg ziehen. Aber gegen ihre tiefen Gefühle füreinander können sich die beiden nicht mehr wehren. |
Das bin ich | Sabrina Weckerlin | Musical: „Die Päpstin“ Johanna bzw. Johannes Anglicus wird nach dem Willen des Volkes zum Papst gewählt. Sie ignoriert die Gefahr, in die sie sich begibt und ist überzeugt, nun ihre wahre Bestimmung gefunden zu haben. Das Amt soll ihr helfen, für Kinder, Frauen und Kranke Verbesserungen zu bewirken. |
Wer bin ich? | Patrick Stanke | Musical: „Les Misérables“ Jean Valjean lebt als geachteter Bürgermeister unter falscher Identität in Montreuil. Als er erfährt, dass ein ihm ähnlich sehender Mann als der flüchtige Jean Valjean vor Gericht steht, gibt er sich als der wahre Valjean zu erkennen, indem er die auf seine Brust tätotwierte Sträflingsnummer 24601 vorzeigt. |
Ich hab' geträumt | Monika Staszak | Musical: „Les Misérables“ Fantine wehrt sich gegen die Zudringlichkeiten des Vorarbeiters. Als herauskommt, dass sie ein uneheliches Kind hat, rächt er sich, indem er sie rauswirft. Nun erinnert sich Fantine an ihre Vergangenheit, an den Vater ihrer Tochter, dessen Liebesbeteuerungen sie gelaubt und der sie schnöde im Stich gelassen hat. |
Mein Herz ruft nach dir | Annemarijn Maandag Lisa Habermann Florian Peters |
Musical: „Les Misérables“ Eponie hat Marius zu Cosettes Haus geführt. Er gesteht Cosette seine Liebe und ist überglücklich, dass seine Gefühle von ihr erwidert werden. Eponine verharrt einsam im Abseits. Sie weiß, dass sie Marius niemals für sich gewinnen kann. |
Stern | Kevin Tarte | Musical: „Les Misérables“ Inspektor Javert schwört, den flüchtigen Sträfling Jean Valjean zu stellen. Vollkommen überzeugt, das Richtige zu tun, fühlt er sich als Vertreter Gottes auf Erden, in dessen Namen er nicht eher ruhen wird, bis Valjean wieder hinter Gittern sitzt. |
Lied des Volkes | David Jakobs Chor |
Musical: „Les Misérables“ Die Studenten treffen sich im ABC-Café; sie sind fest entschlossen, ihren Aufstand voranzutreiben, weil trotz der vorangegangenen französischen Revolution immer noch einige wenige über den Großteil des Volkes regieren. Die jungen Männer träumen von Gleichberechtigung für alle und hoffen, dass sich ihnen die Menschen aus dem Volk anschließen werden. |
Nur für mich | Lisa Habermann | Musical: „Les Misérables“ Eponine beweint ihre unglückliche Liebe zu Marius. Einsam steht sie in der Nacht, träumt von ihm - und muss doch erkennen, dass er ihre Liebe niemals erwidern wird. |
Bring ihn heim | Patrick Stanke | Musical: „Les Misérables“ Es ist die Nacht vor dem alles entscheidenden Kampf. Die Rebellen schlafen, nur Jean Valjean ist wach und betet zu Gott, er möge Marius beschützen. |
Dunkles Schweigen an den Tischen | Florian Peters | Musical: „Les Misérables“ Dank Jean Valjean hat Marius den Kampf auf den Barrikaden als einziger überlebt. Er geht zurück ins halb zerstörte ABC-Café, wo er und seine Freunde einst den Aufstand planten und voller Euphorie von einer glanzvollen Zukunft mit gleichen Rechten für alle Menschen träumten. Er fühlt sich schuldig, weil er gerettet wurde, aber alle anderen für ihre Überzeugung gestorben sind. |
Morgen schon | Michaela Schober Lukas Weinberger David Jakobs alle + Chor |
Musical: „Les Misérables“ Morgen ist der entscheidende Tag - für alle, aber aus völlig unterschiedlichen Gründen: Valjean will mit Cosette nach England fliehen. Diese will Marius nicht verlassen, hat aber keine Wahl. Marius will sich nun endgültig den aufständischen Studenten anschließen, da er Cosette sowieso verlieren wird. Die Studenten sehen sich als strahlende Sieger im Barrikadenkampf. Inspektor Javert indes beschließt, sich als Spion hinter deren Linien zu begeben, um weiter nach Valjean zu suchen. |
3.Teil | ||
Mein Ritter | Monika Staszak | Musical: „Ludwig²“ Sybilla Meilhaus, Ludwigs Erzieherin, singt den kleinen Prinzen in den Schlaf. Sie erkennt dessen sensibles, verletzliches Wesen und ermutigt ihn, sich seine Werte für immer zu bewahren. |
Das Herz so schwer (vormals: Das Auge nass) | Jan Ammann | Musical: „Ludwig²“ Sisi hat Ludwig auf der Roseninsel abgewiesen. Zu Tode betrübt leidet der junge König unter der Zurückweisung. Zugleich ist er sich bewusst, dass sie ihm eine „Ahnung vom Lieben“ geschenkt hat. Mehr, so ahnt er schon, wird es für ihn niemals geben. |
Rosen ohne Dornen | Annemarijn Maandag | Musical: „Ludwig²“ Auf der Roseninsel wartet Sisi auf König Ludwig, der sie um ein heimliches Treffen gebeten hat. Während sie auf ihn wartet, singt sie tieftraurig von der Unerfüllbarkeit einer großen Liebe, von vergeblichem Warten und Hoffnungslosigkeit. |
In Palästen geboren | Jan Ammann Annemarijn Maandag | Musical: „Ludwig²“ Ludwig und Sisi treffen sich auf der Roseninsel, dem heimlichen Treffpunkt seit ihren Kindertagen. Sie träumen von einer gemeinsamen Zukunft - die es doch nie geben wird. |
Freundschaftsduett | Jan Ammann Florian Peters |
Musical: „Ludwig²“ Die Bauarbeiten an Schloss Neuschwanstein gehen voran, König Ludwig ist glücklich und stolz. Er weiß zu schätzen, dass sein Adjutant Graf von Dürckheim stets an seiner Seite steht. Gegenseitig versichern sie sich ihrer Treue. In diesem Lied ist ist die einzige Stelle im Musical, an der Dürckheim den König duzt: „Ich bin dir treu und wär' die Hölle dein Quartier“ singt er. |
Kalte Sterne | Jan Ammann | Musical: „Ludwig²“ König Ludwig bekämpft seine Depressionen. Er wird sich seiner Stellung bewusst und schwört, dass nun eine neue Zeit anbreche. Seine Vision vom 'Schloss der Zukunft' soll wahr werden. Nicht Tod und Zerstörung sollen sein Reich kennzeichnen, sondern Hoffung und Zuversicht regieren. Das Lied beschreibt einen Wendepunkt in Ludwigs Gedanken und ist eine Schlüsselstelle des Musicals. |
Schwarze Schatten | Kevin Tarte | Musical: „Ludwig²“ Keiner hat etwas gesehen, alle schauen weg - und so kann der Schattenmann seinen tödlichen Auftrag ausführen. Doch wer trägt nun tatsächlich die Schuld? |
Geliebte Berge | Jan Ammann Chor |
Musical: „Ludwig²“ König Ludwig beklagt das Ende seiner Träume, er erkennt, dass seine übermächtigen Feinde ihn besiegen werden. In der rückblickenden Erzählweise der Originalinszenierung stand dieses Lied ganz am Anfang des Musicals. In Benjamin Sahlers Neuinszenierung, die seit 2016 im Festspielhaus Füssen gezeigt wird, kommt es erst zum Schluss, was die Emotionen noch intensiver zur Geltung bringt. |
Zwischen Traum und Wirklichkeit | Annemarijn Maandag Roberta Valentini | Musical: „Elisabeth“ Elisabeth leidet an der Diskrepanz zwischen dem, was sie so gerne sein möchte und dem, was das Leben von ihr verlangt zu sein. Das Lied wurde für die Japan-Tour zwischen „Maladie“ und „Bellaria“ eingefügt. |
Der letzte Tanz | Mark Seibert Chor |
Musical: „Elisabeth“ Der Tod taucht als ungeladener Gast beim Hochzeitsball im Schloss auf. Elisabeth fürchtet ihn, kann sich aber seiner Anziehungskraft nicht entziehen. Siegessicher verkündet der Tod, dass der letzte Tanz nur ihm allein gehören wird. |
Ich gehör' nur mir | Roberta Valentini | Musical: „Elisabeth“ Die junge Kaiserin wehrt sich gegen Hofetikette und Zwang. Sie will sich nicht zur Marionette machen lassen, sondern ihr eigenes Leben nach ihren eigenen Vorstellungen führen. Gleichzeitig wünscht sie sich Liebe und Geborgenheit, erhält von ihrem Mann aber keine Unterstützung. |
Milch | Patrick Stanke Chor |
Musical: „Elisabeth“ Aufgestachelt von Luigi Lucheni begehrt das Volk auf: Während es für die Kinder nicht genug Milch gibt, badet die Kaiserin darin. |
Wenn ich tanzen will | Mark Seibert Roberta Valentini |
Musical: „Elisabeth“ Elisabeth ist soeben zur ungarischen Königin gekrönt worden. Sie fühlt sich stark und will sich aus dem Bannkreis des Todes befreien. Sie glaubt, ihn für ihre Zwecke benutzen zu können. Der Tod aber gibt ihr zu verstehen, dass ihre neue Stärke und Unabhängigkeit nur Schein sind. Elisabeth dagegen glaubt, sie spiele nun nach ihren Regeln, sie 'tanzt, wie es ihr gefällt'. |
Wenn ich dein Spiegel wär | David Jakobs Roberta Valentini |
Musical: „Elisabeth“ Kronprinz Rudolf versteht nicht, warum seine Mutter die Ähnlichkeiten zwischen sich selbst und ihm, ihrem einzigen Sohn, nicht erkennt.Rudolf ist verzweifelt, denn seine politischen Aktiviäten haben ihn in große Schwierigkeiten gebracht. Er bittet seine Mutter, sich für ihn beim Kaiser einzusetzen. Sie lehnt dies ab: „Ich bitte niemals. Ich tu's auch nicht für dich.“ |
Nichts, nichts, gar nichts | Roberta Valentini | Musical: „Elisabeth“ Kaiserin Elisabeth besucht eine Nervenheilanstalt und trifft dort auf eine Patientin, die sich für die Kaiserin von Österreich hält. Die wirkliche Kaiserin ist zutiefst schockert und vergleicht die Situation der Kranken mit ihrer eigenen. Auch sie fühlt sich als Gefangene ohne eine Chance auf Entkommen. |
Die Schatten werden länger | David Jakobs Mark Seibert Chor |
Musical: „Elisabeth“ Schon als Kind begegnete Rudolf dem vermeintlichen Freund - dem Tod. Jetzt treffen sie wieder aufeinander. In der Luft liegt schon die Ahnung vom Untergang der Habsburger und vom Tod des Kronprinzen. |
Der Schleier fällt | Mark Seibert Roberta Valentini |
Musical: „Elisabeth“ Elisabeth wird von Luigi Lucheni erstochen. Nun endlich findet sie Frieden und ist vereint mit dem Tod. |
Zugabe | ||
Schloss der Zukunft | Monika Staszak Annemarijn Maandag alle + Chor |
Musical: „Ludwig²“ Die Vertrauten und das Volk König Ludwigs schwören ihm ewige Treue über den Tod hinaus. In seinem Namen und mit seiner Führung werden sie seine Träume verwirklichen. Er wird niemals tot sein, sondern auf ewig in den Herzen der Menschen weiterleben. |