Seitenwechsel: Konzert - Rezension
„Ladies sing Gentlemen - Guys sing Dolls“
05.04.2021 - Livestream - Konzert - Jan Ammann - Andreas Bieber - Maya Hakvoort - Mark Seibert - Kevin Tarte - Roberta Valentini - Milan van Waardenburg - Sabrina Weckerlin
Lokschuppen Bielefeld, Samstagabend: Gräfin von Krolock verbreitet Angst und Schrecken, ein junger Kater namens Grizabell…o träumt von seinen Erinnerungen und Männer werden zu Hexen. Das klingt bekannt – und zugleich ganz anders als gewohnt. Kein Wunder, dass beim virtuellen Musicalkonzert „Ladies sing Gentlemen – Guys sing Dolls“ jedes Erscheinen von Jan Ammann, Andreas Bieber, Maya Hakvoort, Mark Seibert, Kevin Tarte, Roberta Valentini, Milan van Waardenburg und Sabrina Weckerlin mit Spannung erwartet wird. Und das Publikum an den heimischen Monitoren wird nicht enttäuscht, denn jeder, wirklich jeder Auftritt beim aktuellen Streaming-Event von Sound of Music Concerts ist ein Highlight für sich.
Ganz neu ist das Konzept nicht: Männer singen Frauensongs und vice versa. Aber die Umsetzung von Andreas Luketa und Yara Hassan und vor allem das hohe künstlerische Niveau bei „Ladies sing Gentlemen – Guys sing Dolls“ suchen ihresgleichen. Jeweils drei oder vier Titel aus einem Musical, von einem Komponisten oder zu einem Überbegriff werden en bloc präsentiert, verbunden durch kurze Anmoderationen von Mark Seibert oder Andreas Bieber.
Es wird nicht viel geredet, dafür um so mehr gesungen, meist Solo, einige Duette und auch ein Frauen-Terzett sowie ein Männer-Quartett. Die Verteilung auf die einzelnen Solisten ist in etwa ausgeglichen, in der zeitlichen Abfolge ergeben sich programmbedingt immer wieder längere Pausen für den einen oder die andere.
Satter Sound bei „Ladies sing Gentlemen – Guys sing Dolls“
Keine Pause dagegen hat die Band. Marina Komissartchik (Keyboard 1), Sebastian Hartung (Keyboard 2), Matthias Plewka (Schlagzeug), Rolf-Dieter Mayer (Bass) und Hannes Kühn (Gitarre) geben alles. Mal untermalen sie mit sanften Klängen die Stimmen, mal hebt sich ein Instrument mit einem Solopart gekonnt heraus. Alle Musiker und Sänger hören auf Bernd Steixner, der für die Zuschauer zwar unsichtbar bleibt, aber als Musikalischer Leiter immer präsent ist. So schön Konzerte auch nur mit Klavier- oder Gitarrenbegleitung sind, so sehr begeistert es, endlich wieder eine komplette Band mit sattem Sound (Markus Danne) zu hören.
Mit Publikum im Saal wäre natürlich noch besser, aber wenn schöne Lichtstimmungen (Matthias Vierjahn), professionelle Kameraführung und Schnitt (Thomas Nitowski) mit reibungslos funktionierender Streamingtechnik (Florian Albers) einhergehen und noch dazu kleine Gimmicks wie eine brennende Kerze vor „Bring ihn heim“, das Bayernwappen vor „Kalte Sterne“ und fallender Schnee bei „Frozen“ eingebaut werden, dann ist dennoch ein schönes Konzerterlebnis möglich. Schade ist nur, dass die Kameraleute Petra Knepper, Jannic Hilla und Yvonne Knepper, die den ganzen Abend gute Arbeit leisten, die außen stehenden Akteure beim Schlusslied zeitweise aus der Linse verlieren. Gerade am Schluss möchte man als Zuschauer gerne alle Beteiligten gemeinsam auf der Bühne sehen.
Auf der Setlist würde man unter normalen Umständen ein paar Überraschungen vermissen, aber durch den Seitenwechsel von Mann zu Frau entdeckt man bei jedem der altbekannten Songs neue Aspekte.
Glanzleistungen von Tarte, Bieber, van Waardenburg,...
Kevin Tarte verbirgt sich dieses Mal nicht hinter hohen Klostermauern, sondern hüllt sich in ein „Einsames Gewand“. Mit seiner klassisch geschulten Stimme erfährt der eigentlich im Stil einer Pop-Ballade angelegte Titel eine feierliche Anmutung, die sehr gut in den Kontext des Stückes passt und wunderbar klingt. Auch KevinTartes Version von „Don’t Cry For Me Argentina“ gefällt, zumal er ganz Evita-like in weiß gekleidet auf der Bühne erscheint und auch die ausgebreiteten Arme am Schluss nicht fehlen.
Bei Andreas Bieber glitzern im „Cabaret“ rote Pailletten unter dem Sakko und der Schalk in den Augen. Seine Mimik ist grandios, die Stimme ebenso locker-leicht wie die Schritte, mit denen er den eigens für diesen Song mitgebrachten Stuhl umtanzt. Wie gewohnt versprüht er puren Optimismus. Dennoch lässt er einen Hauch Resignation erkennen, genau so, wie es der Songtext beschreibt. Auch bei „Ich gehör‘ nur mir“ spiegelt Bieber die Bandbreite der kaiserlichen Emotionen in Gesang und Gesichtsausdruck wider. Zu Höchstform läuft er mit „Never Enough“ auf. Die fast rauschhafte Hingabe an den Song, mit dem Loren Allred in „The Greatest Showman“ zu hören ist, gelingt Andreas Bieber nicht minder gut. Man fühlt mit und spürt seine unbändige Freude, diesen Titel singen zu dürfen.
Auch Milan van Waardenburgs ansteckende Fröhlichkeit bei „Let It Go“ lässt einen fast vergessen, dass man derzeit nicht gemeinsam in einem Konzertsaal sitzen kann. Van Waardenburgs Tenor ist sicher geführt und strahlend, vom ersten bis zum perfekt gehaltenen langen letzten Ton. Fast noch beeindruckender ist seine Interpretation von „Erinnerung“. Wie es diesem jungen Künstler gelingt, dem schon hundertfach gehörten Lied eine neue Tiefe und Ausdrucksstärke zu verleihen, ist schlichtweg brillant. Dass „irgendwo immer getanzt“ wird, erzählt Milan van Waardenburg ebenfalls mit Verve, ganz starker Stimme und einer Rose – nein, nicht im Haar, sondern in der Hand.
Auch bei weiteren Gelegenheiten fallen die hervorragend auf die Songs abgestimmten Bühnenoutfits und kleinen Requisiten auf, für die Tanja Fladrich und Elke Quirmbach gemeinsam mit den Solisten ein Händchen beweisen. Bei „Foor Good“ aus „Wicked“ gibt’s ein grünes Einstecktuch bzw. eine grüne Fliege für Seibert und Bieber, Sabrina Weckerlin als Krolock und Roberta Valentini als „der Tod“ tragen natürlich schwarz. Maya Hakvoort erscheint zu „Gethsemane“ in Jeans und Lederjacke, mit einem um die Finger geschlungenen Rosenkranz. Das intensiviert die Wirkung, wobei diese fantastische Sängerin keinerlei Verstärkung braucht.
... Hakvoort, Valentini, Weckerlin, Seibert und Ammann
Maya Hakvoort macht Jesu‘ Zwiesprache mit Gott zu einer spektakulären Performance, die sich auch vor den besten Jesus-Darstellern nicht zu verstecken braucht. Anfangs leise verzweifelt, wird sie im Aufbegehren gegen Gottes Wille immer aggressiver, immer lauter, immer halt- und hilfloser. In höchster Not stolpert sie hin und her, das Gesicht von innerer Qual gezeichnet. Parallel geht auch die anfangs leise Stimme in harte Rocktöne und schneidende Schreie in perfekter Kopfstimme über, bis sich dann mit fast tränenerstickter Stimme abzeichnet, dass Jesus sich in sein Schicksal fügt. Atemlos bleibt man zurück. Und kann kaum fassen, wie sehr Maya Hakvoort diese Rolle mit nur einem Lied verinnerlicht hat. Wenn man im Kontrast dazu die sanften Höhen bei „Bring ihn heim“ und „Dies ist die Stunde“ hört, wird klar, wie vielseitig sie ihre Stimme einzusetzen weiß.
Auch Roberta Valentini wirkt mit der verzweifelten Frage „Warum kannst Du mich nicht lieben wie ich bin?“, als wäre die Rolle für sie geschrieben worden. Die Anklage an den Vater wird mit Roberta Valentinis Stimmgewalt zu einer packenden Demonstration eines nach Liebe suchenden Kindes und zugleich zum heftigen Vorwurf eines unverstandenen jungen Mannes. Und dass „der Tod“ auch eine Frau sein könnte, beweist Roberta Valentini mit stimmlicher Dynamik und purer Energie. Im Duett mit Sabrina Weckerlin werden dann die länger werdenden Schatten heraufbeschworen.
Sabrina Weckerlin, in Mimik und Stimme fast zu präsent für den angesichts des Todes ja doch eher angstvollen Rudolf, liefert sich mit Roberta Valentini ein kämpferisches und stimmstarkes Duell auf Augenhöhe. Ihre Glanzleistung aber vollbringt sie mit der „unstillbaren Gier“. Sabrina Weckerlin gibt einen Krolock, vor dem man zittert, mit furchteinflößender Miene, drohend erhobenen Händen und expressiver Stimme. Ihre sanfte Seite zeigt sie, die die Titelrolle im Musical „Die Päpstin“ viele Male mit Riesenerfolg dargestellt hat, an diesem Abend als Gerold. Sie träumt sich mit erinnerungsseligem Lächeln zurück in die gemeinsame Zeit, um dann ebenso intensiv dem Schmerz des Verlusts Ausdruck zu geben. Wodurch wieder einmal demonstriert wird, dass Träume und Gefühle Männer und Frauen gleichermaßen umtreiben. Das beweist auch Mark Seibert.
Mit „I Don’t Know How To Love Him“ setzt auch er ein besonderes Glanzlicht in diesem außergewöhnlichen Konzert. Mark Seibert lässt sich mit geschlossenen Augen ganz in die Musik fallen und setzt Emotionen frei, die zutiefst berühren. Sein Tenor ist wie immer makellos, klar und voll, der hohe Schlusston exakt gesetzt und gehalten. Auch „Gold von den Sternen“ ist ein Titel, bei dem Seibert sein gesangliches Können und die Fähigkeit, Gefühle durch seine Stimme zu transportieren, voll zur Geltung bringen kann.
Gleiches gilt für Jan Ammann. Dass er hohe, zarte Töne meisterhaft und mit viel Gefühl zu singen vermag, ist bekannt. Sehr tiefe Töne, wie beim Titelsong aus dem Musical „Rebecca“ hört man von ihm eher selten. Wenn Jan Ammann mit donnernder Stimme und respektheischendem Gesichtsausdruck nach Rebecca ruft, übertönt er mühelos jeden Sturm an Cornwalls Küsten. Seine ausgesprochen schöne Stimmfarbe kommt bei „You’ll Never Walk Alone“ besonders eindrucksvoll zur Geltung. Und bei „Lieben trotzdem“ singt er die Zeile, die sich mit Sicherheit die Beteiligten auf und hinter der Bühne ebenso erhoffen, wie das Publikum: „Die dunkle Zeit wird wieder hell…“.
Daran zu glauben, gibt Hoffnung in dieser schwierigen Zeit. Digitale Konzerte dieser Qualität helfen sicher vielen musicalbegeisterten Menschen über manche dunkle Stunde hinweg, ebenso wie die angekündigte CD zum Konzert. Diese dürfte auch gerne zur Doppel-CD werden, denn jede Darbietung dieses Abends ist es wert, festgehalten zu werden. Und wenn die Lichter im Saal wieder hell werden, wäre auch dort „Ladies sing Gentlemen – Guys sing Dolls“ keine schlechte Idee, gerne auch als „extended Version“.
Text: Sylke Wohlschiess
Auch für dieses Konzert haben wir die Setlist mit Infos zu den Songs ergänzt (siehe Tabelle unten) und ggfs. zu unseren Rezensionen des jeweiligen Musicals verlinkt.
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Setlist
Die mit * gekennzeichneten Titel sind auf der CD zum Livestream enthalten.
Titel | Interpret/-en | Mehr Informationen rund um den Titel |
1. Teil | ||
Heut ist der Tag* | Maya Hakvoort Roberta Valentini Sabrina Weckerlin |
Musical: „3 Musketiere“ Der junge D'Artagnan verlässt seine Heimat, die Gascogne, um sich in Paris der königlichen Leibgarde anzuschließen. Auch sein Vater war einst bei den Musketieren. Er gibt ihm ein Empfehlungsschreiben für den Hauptmann mit auf den Weg. |
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You'll Never Walk Alone* | Jan Ammann | Musical: „Carousel“ Nach Billys Tod versucht Nettie, Julie zu trösten. Sie versichert ihr, dass sie niemals allein sein wird. |
Cabaret | Andreas Bieber | Musical: „Cabaret“ Statt mit ihrer Liaison, dem Schriftsteller Cliff Bradshaw, in die Staaten zu gehen, entscheidet Sally sich dafür, ihr bisheriges Leben als Nachtclubsängerin fortzuführen. Sie träumt immer noch von der großen Karriere. |
Maybe This Time | Kevin Tarte | Musical: „Cabaret“ Der Titel wurde ursprünglich für die amerikanische Sängerin Kayne Ballard komponiert und erst später in die Verfilmung des Musicals eingefügt. Die Nachtclubsängerin Sally gibt mit „Maybe This Time“ ihrer Hoffnung Ausdruck, dass dieses Mal trotz aller widrigen Umstände ihre Liebesbeziehung Bestand haben wird. |
Bring ihn heim* | Maya Hakvoort | Musical: „Les Misérables“ Es ist die Nacht vor dem alles entscheidenden Kampf. Die Rebellen schlafen, nur Jean Valjean ist wach und betet zu Gott, er möge Marius beschützen. |
Gold von den Sternen* | Mark Seibert | Musical: „Mozart!“ Mozart befindet sich kurz vor dem Aufbruch zu einer Reise nach Wien, die sein Vater ihm allerdings nicht erlauben will. Die mütterliche Freundin und Mäzenin Baronin von Waldstätten gibt dem Vater zu verstehen, dass sein Sohn selbst sein Leben leben muss. Dem Sohn dagegen macht sie klar, dass er die schützenden Mauern der Kindheit überwinden muss, damit eben dies möglich wird. |
Irgendwo wird immer getanzt | Milan van Waardenburg | Musical: „Mozart!“ In Constanze hat Mozart eine Partnerin gefunden, die wie er den vergnüglichen Seiten des Lebens äußerst zugetan ist. Sie ist nur allzu bereit, mit ihm die Nächte zu durchtanzen und ihre Pflichten als Hausfrau zu vergessen. |
Warum kannst du mich nicht lieben wie ich bin? | Roberta Valentini | Musical: „Mozart!“ Mozart leidet unter der anspannten Beziehung zu seinem Vater, der zwar sein musikalisches Genie erkennt, aber ihn als Mensch nicht akzepiert. Mozart fügt sich nicht ins höfische Leben und schert sich nicht um Etikette, was der Vater streng verurteilt. |
Don't Cry For Me Argentina* | Kevin Tarte | Musical: „Evita“ Vom Balkon des Präsidentenpalastes hält Eva Perón eine leidenschaftliche Rede und wird vom Volk mehr bejubelt, als ihr Gatte, der neu gewählte Präsident. Evita ist 'eine aus dem Volk', die es bis ganz nach oben geschafft hat. Dass sie ihren Einfluss für persönliche Zwecke benutzt, wird erst später klar. |
I Don't Know How To Love Him | Mark Seibert | Musical: „Jesus Christ Superstar“ Nur ein gewöhnlicher Mann? Aber warum nur löst er diese Gefühle aus, was ist besonders an ihm? Maria Magdalenas heimliche Liebeserklärung an Jesus, dessen ungewöhnliche Ausstrahlung sie fasziniert und gleichzeitig zutiefst verwirrt. |
Gethsemane | Maya Hakvoort | Musical: „Jesus Christ Superstar“ Jesus hält Zwiesprache mit Gott. Er fürchtet sich vor der ihm auferlegten Aufgabe und bittet er Gott, ihm alles zu ersparen. Er ist sich nicht einmal mehr sicher, ob sein Opfer überhaupt einen Sinn ergibt. Letztlich aber überwindet er die Zweifel und fügt sich in das von Gott auferlegte Schicksal. |
For Good* | Andreas Bieber Mark Seibert |
Musical: „Wicked“ Die Nachricht von Fiyeros vermeintlichem Tod erreicht Glinda und Elphaba. Elphaba weiß, dass sie besiegt ist. Sie bittet Glinda, nichts zu tun, um ihren Namen reinzuwaschen - sie akzeptiert ihren Ruf als die „böse Hexe des Westens“. Die beiden versöhnen sich. |
Kalte Sterne | Roberta Valentini | Musical: „Ludwig²“ König Ludwig bekämpft seine Depressionen. Er wird sich seiner Stellung bewusst und schwört, dass nun eine neue Zeit anbreche. Seine Vision vom 'Schloss der Zukunft' soll wahr werden. Nicht Tod und Zerstörung sollen sein Reich kennzeichnen, sondern Hoffung und Zuversicht regieren. Das Lied beschreibt einen Wendepunkt in Ludwigs Gedanken und ist eine Schlüsselstelle des Musicals. |
Die unstillbare Gier* | Sabrina Weckerlin | Musical: „Tanz der Vampire“ Fast menschliche Züge zeigt der finstere Vampir, als er seine Geschichte erzählt. Er singt von seiner tiefen Sehnsucht nach Liebe und von der bitteren Erkenntnis, dass diese auf ewig unstillbar bleiben muss. Auch den „Sterblichen von morgen“ prophezeit er ein Leben, das letztlich nur von der Gier regiert wird, nicht etwa von menschlichen Werten. |
2. Teil | ||
As If We Never Said Goodbye* | Andreas Bieber Kevin Tarte Mark Seibert Milan van Waardenburg |
Musical: „Sunset Boulevard“ Norma Desmond hat einen Brief der Filmstudios von Cecil deMille missverstanden und denkt, er berühmte Regisseur wolle sie für seinen neuen Film engagieren. In Wahrheit geht es nur um ein Auto, das als Requisite für den Film angefragt wird. Sie fährt ins Studio, erlebt die altbekannte Atmosphäre am Filmset und sehnt sich danach, wieder zu drehen. Norma merkt gar nicht, dass sie nur noch von den Älteren überhaupt erkannt wird... |
Lieben trotzdem | Jan Ammann | Musical: „The Beautiful Game“ Die Eskalation der Gewalt im Nordirlandkonflikt bricht in den Alltag einer Gruppe von Jugendlichen ein, die eigentlich nur Fußball und die erste Liebe im Kopf haben. Mit dem dramatischen Song „Lieben trotzdem“ steht die katholische Christine zu ihrer Liebe zu Del, der Protestant ist. |
Erinnerung | Milan van Waardenburg | Musical: „Cats“ Die alternde Katze Grizabella träumt auf dem Jellicle-Ball von der Vergangenheit. Einst war sie ein gefeierter Star. Doch davon sind nur noch Erinnerungen sind geblieben - das Katzenleben geht zu Ende. Oder gibt es noch Hoffnung auf Wiedergeburt? |
Einsames Gewand | Kevin Tarte | Musical: „Die Päpstin“ Johanna lebt unter falscher Identität in Rom. Als Arzt Johannes Anglicus macht sie bald durch ihre erfolgreichen Heilmethoden auf sich aufmerksam. Aber um ihr Leben nicht zu gefährden, muss sie alle engen Kontakte meiden. Auch die Einladung eines Paares, dessen Tochter sie geheilt hat, kann sie nicht annehmen. Einsam geht sie unter den Bürgern Roms ihren Weg. |
Ein Traum ohne Anfang und Ende | Sabrina Weckerlin | Musical: „Die Päpstin“ Während Johanna als Johannes Anglicus in Rom lebt, nimmt Markgraf Gerold an, dass sie beim Normannenangriff in Dorstadt ums Leben kam oder von den Feinden verschleppt wurde. Die Zeit vergeht, aber Gerold kann Johanna nicht vergessen. Die Sehnsucht nach ihr zerreißt ihm immer noch beinahe das Herz. |
Das bin ich | Mark Seibert | Musical: „Die Päpstin“ Johanna bzw. Johannes Anglicus wird nach dem Willen des Volkes zum Papst gewählt. Sie ignoriert die Gefahr, in die sie sich begibt und ist überzeugt, nun ihre wahre Bestimmung gefunden zu haben. Das Amt soll ihr helfen, für Kinder, Frauen und Kranke Verbesserungen zu bewirken. |
Rebecca* | Jan Ammann Milan van Waardenburg |
Musical: „Rebecca“ Mrs. Danvers beschwört wieder den Geist von Rebecca, immer noch in der wahnwitzigen Hoffnung, sie könne aus dem „Nebelreich“ zurückkehren. |
Der letzte Tanz* | Roberta Valentini | Musical: „Elisabeth“ Der Tod taucht als ungeladener Gast beim Hochzeitsball im Schloss auf. Elisabeth fürchtet ihn, kann sich aber seiner Anziehungskraft nicht entziehen. Siegessicher verkündet der Tod, dass der letzte Tanz nur ihm allein gehören wird. |
Die Schatten werden länger | Roberta Valentini Sabrina Weckerlin | Musical: „Elisabeth“ Schon als Kind begegnete Rudolf dem vermeintlichen Freund - dem Tod. Jetzt treffen sie wieder aufeinander. In der Luft liegt schon die Ahnung vom Untergang der Habsburger und vom Tod des Kronprinzen. |
Ich gehör' nur mir | Andreas Bieber | Musical: „Elisabeth“ Die junge Kaiserin wehrt sich gegen Hofetikette und Zwang. Sie will sich nicht zur Marionette machen lassen, sondern ihr eigenes Leben nach ihren eigenen Vorstellungen führen. Gleichzeitig wünscht sie sich Liebe und Geborgenheit, erhält von ihrem Mann aber keine Unterstützung. |
Let It Go* | Milan van Waardenburg | Musical: „Frozen“ 2013 kam der Disney-Zeichentrickfilm „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ (engl. Original: „Frozen“) in die Kinos. Prinzessin Elsa besitzt magische Kräfte, mit denen sie alles in ihrer Umgebung zu Eis erstarren lassen kann. Sie ist aber nicht in der Lage, diese Magie zu kontrollieren und löst unabsichtlich eine Katastrophe aus. Mit „Lass‘ jetzt los“ (engl. Original: „Let It Go“) akzeptiert sie ihre Fähigkeiten und wählt ein Leben in einem von ihr erschaffenen Eispalast, frei von Verpflichtungen – aber in ewiger Einsamkeit. |
Draußen* | Maya Hakvoort Roberta Valentini | Musical: „Der Glöckner von Notre Dame“ Quasimodo lebt von der Außenwelt abgeschieden in der Kathedrale Notre Dame de Paris. Durch ein Guckfenster kann hier heimlich das bunte Treiben der Menschen auf der Straße verfolgen. Er wünscht sich nichts mehr, als so wie sie ein normales Leben zu führen und dabei zu sein. |
Never Enough* | Andreas Bieber | Musicalfilm: „The Greatest Showman“ Barnum hat die berühmte schwedische Sängerin Jenny Lind davon überzeugt, mit ihm als Manager in Amerika aufzutreten. Ihr erstes Konzert wird ein durchschlagender Erfolg. Barnum ist völlig fasziniert, als Jenny bei ihrem Auftritt „Never Enough“ singt. |
You Will Be Found* | alle | Musical: „Dear Evan Hansen“ Beim Start des „Connor Projekts“ hält Evan eine mitreißende Ansprache. Die durch einen Zufall entstandene Lügengeschichte hat sich inzwischen so weit verselbstständigt, dass er fast selbst glaubt, Connors bester Freund gewesen zu sein. |